ARRATA-Touren 2023 in der Mittelrhein-, Mosel- und Hunsrückregion
Exkursionen, Führungen, Vorträge und Prospektionsübungen
24 Jahre ARRATA - Geschichte erleben!
Arrata Programm 2023
- Eine Stadtführung für Freunde der lateinischen SpracheWer erinnert sich nicht an seinen Lateinunterricht, wenn er/sie versucht, z. B. „alte“ lateinische Hausinschriften zu übersetzen? Bei dieser Stadtführung „der besonderen Art“ werden in lateinischer Sprache verfasste mittelalterliche Hausinschriften, Glockeninschriften, Wandinschriften (in Kirchen) sowie (im Rathaus von Rhens ausgestellte) alte Stadtansichten mit lateinischen Erläuterungen gemeinsam mit den Zuhörern „entschlüsselt“, um so Formen der öffentlichen Information, Kommunikation und Selbstdarstellung in mittelalterlichen Gemeinden am Beispiel von Rhens aufzuzeigen.Leitung: Franz-Josef Schmillen
- FührungDie Wildburg, ursprünglich Wildenburg genannt, ist eine um 1235 von den Herren von Wildenberg erbaute Höhenburg. Der Palas der Anlage gilt als einer der besterhaltenen aus romanischer Zeit überhaupt. Nach der Zerstörung im pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Wildburg zwischen 1957-1997 wiederaufgebaut. Bis 2021 war die Wildburg in Privatbesitz und konnte nicht besichtigt werden. Die Gemeinde ist nun neue Eigentümerin.Leitung: Markus Sausen, Förderverein Burg Treis und Wildburg e.V.
- Bis zu den Ausgrabungen in den 80iger Jahren durch die Archäologische Denkmalpflege war die Burganlage am Rande der Stromberger Altstadt völlig unbekannt. Ohne spätere Um- oder Überbauung hat sich eine salierzeitliche Burganlage erhalten, die aufgrund der Funde mit der Stromburg gleichzusetzen ist. Diese wurde in den Urkunden des 11. Jahrhunderts (erstmals 1056) erwähnt.Leitung: Norbert Zimmermann und Stefan Link, Burgpaten der alten Stromburg
- Führung und ErkundungVom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert wurde am Mittelrhein zwischen Holzfeld und Werlau Bergbau betrieben, um Erze zu gewinnen. Hier sind noch Spuren vom Mittelalter bis in die Neuzeit zu sehen und zu erleben. Die Führung dauert ca. 3 Stunden und die zu wandernde Strecke beträgt ca. 4 Kilometer. Die Streckenführung geht zum Holzfelder Erzgang mit den mittelalterlichen Pingen, Werlauer- und Gustav Schacht mit der riesigen Schieferabraumhalde. Wanderschuhe werden empfohlen.Leitung: Werner Karbach, Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer
- Geführte WanderungTeilbegehung der ehemaligen südlichen Viertälergrenze nach den in kurpfälzischer Zeit üblichen „Schellengängen“, ab Pfälzer Hof in Niederheimbach bis zum „Schlag“ unterhalb des Distrikts Steinriegels und wieder zurück. Erläuterungen zum Grenzverlauf, Grenzstreitigkeiten, dem Pfälzer Hof, der Süßkirch, dem Heckenhof sowie Graben und Gebück. Die Wanderung dauert ca. 4 Stunden, mittelschwer mit leichter Steigung. Festes Schuhwerk.Leitung: Walter Zahn, Geschichtsverein Bacharach
- FührungDas Simultaneum der Kirche in Hahn wurde am 17. Mai 1689 eingeführt. Neben dem Wetzlarer Dom besitzt die Hahner Kirche das zweitälteste Simultaneum in der Rheinischen Landeskirche und eine von nur noch 64 Kirchen dieser Art in ganz Deutschland. Wir werden über mehrere Stationen um und in der Kirche die Geschichte des Gotteshauses kennen lernen. Im Besonderen wird die Situation während der Renovierung 2008/9 angesprochen und durch viele Fotos verdeutlicht.Leitung: Dieter Ochs-Wedertz
- Der Spaziergang führt zu einem außergewöhnlichen Bodendenkmal, das sich durch zahlreiche Spuren im Felsen (Brunnen, Balkenauflager, Wandschränke etc.) auszeichnet, die eine Rekonstruktion der Anlage ermöglichen. Eine akute Gefährdung durch Raubgräber veranlassten den Verein ARRATA seit dem Jahr 2002 regelmäßige Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde durchzuführen. Die Fachbehörde würdigte dieses Engagement und erklärte den Bergsporn zum Grabungsschutzgebiet. Begleitet wird die Führung durch Rene Radloff, der eine Schummerung der Siedlung erläutern wird. Festes Schuhwerk und ein sicherer Tritt sind notwendig, um ein weniger gefährliches Betreten des – mit Steilhängen umrahmten und ungesicherten - Siedlungsplateaus zu ermöglichen.Leitung: Wolfgang Welker, ARRATA e.V.
- FührungIm Jahr 1992 wurden gravierte Tierdarstellungen auf einem Schieferfelsen entdeckt. Es handelt sich um eine in Mitteleuropa einzigartige Felskunst, die durch international anerkannte Felskunstspezialisten (2011) und publizierte Forschungsergebnisse (ab 2014) in die Altsteinzeit datiert wird. Am 01. Juli 2014 wurde das Felsbild im Rahmen einer Pressekonferenz durch die damalige Kulturministerin Doris Ahnen der Weltöffentlichkeit vorgestellt: „…unser Anspruch muss der sein, dass wir natürlich dieses Denkmal schützen wollen…, aber auf der anderen Seite wollen wir auch Menschen an solchen Entdeckungen teilhaben lassen.“ Nur ein Monat später erfolgte unter neuer Leitung der Amtsarchäologie ein plötzlicher Paradigmenwechsel und eine Absage der geplanten Schutzmaßnahmen. Im Juni 2021 wurde eine Pressekampagne lanciert, in der ohne Anführung wissenschaftlicher Beweise behauptet wurde, dass das Felsbild wohl eine Nachahmungstat (also Fälschung) der Höhlenkunst von Altamira und damit nicht älter als 100 Jahre alt sei. Führungen seit 2021 klären diesen Unsinn auf. Festes Schuhwerk und Trittsicherheit notwendig.Leitung: Wolfgang Welker, ARRATA e.V.
- MitmachaktionIn der Epoche der jüngeren Altsteinzeit (Jungpaläolithikum) war die Speerschleuder die wichtigste Waffe, um auf eiszeitliche Großwildjagd zu gehen. Nach einer Einführung in das Leben der steinzeitlichen Jäger und einer kurzen Erläuterung zur Funktionsweise dieser speziellen Jagdwaffe, bekommen die Teilnehmer ausreichend Gelegenheiten mit einem Replikat ihre „Jagdqualitäten“ auf eine Zielscheibe unter Beweis zu stellen.Leitung: Wolfgang Welker, ARRATA e.V.
- In dem Jahr 1687 wurde mit dem Bau der Festung auf dem Halbinselberg der Mosel bei Traben nach den Plänen des französischen Festungsbaumeisters Vauban begonnen.
Bereits 1698 wurde die Festung von den Franzosen wieder gesprengt.
Sie war die Operationsbasis für die Rheinarmee Ludwig XIV. In den Jahren 1929-1938 wurden umfangreiche Grabungen von Dr. Spies durchgeführt. Die heute noch vorhandenen Reste lassen die einstige Größe noch erkennen. Der geführte Spaziergang zu den versteckt liegenden Sehenswürdigkeiten, darunter unterirdische Gänge und Gewölbe, findet in Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Festung Mont Royal statt.Leitung: Uwe Hauth u.a., Freunde und Förderer der FESTUNG MONT ROYAL e.V.
- Der rund 1,5 stündige Spaziergang führt zu dem römischen Gutshof (villa rustica) auf dem Remstecken. Der Gutshof wurde vor allem in den 1990iger Jahren ausgegraben und teilweise im Bestand gesichert. Dem Besucher zeigen sich neben Geländemerkmalen rekonstruierte Mauern des Haupt- und eines Nebengebäudes, womit dieses Denkmal Einblicke in das römerzeitliche Landleben gibt.Leitung: Wolfgang Welker, ARRATA e.V.
- FührungIn Folge einer Burgenverlagerung ist die Stromburg auf dem Schlossberg um 1200 aus der „alten Stromburg“ (siehe Führung im April) neu entstanden und wurde durch die Pfalzgrafen am Rhein und späteren Kurfürsten von der Pfalz als Sitz eines Oberamtes zu einer der stärksten Burgen in der Region ausgebaut. Im Rahmen der Führung werden u.a. die imposanten Burgteile Palas, Bergfried und Torturm, deren Silhouette nicht nur das Wahrzeichen Strombergs, sondern einer ganzen Region ist, vorgestellt. Infotafeln mit historischen Ansichten, Grundrissen und alten Bildern runden die Führung ab. Es besteht die Möglichkeit zur Einkehr in das Burgrestaurant.Leitung: Norbert Zimmermann und Stefan Link, Stromberg
Termine noch offen
X. Hunsrück-Kolloquium (Vortragsabend)
Der traditionelle Vortragsabend unseres Vereins wird in Zusammenarbeit mit dem Ort Wahlenau stattfinden. Anlass ist unter anderem die Auswertung von archäologisch-geophysikalischen Prospektionen (Magnetometer), die aufgrund von Drainagearbeiten durch eine Fachfirma im Sommer 2022 durchgeführt wurden. Der gemeinnützige Verein ARRATA unterstützte diese notwendig gewordene denkmalpflegerische Maßnahme der Ortsgemeinde Wahlenau mit einem anteiligen Kostenbeitrag.
Vortrag 1: Der Befund einer mittelalterlichen Turmhügelburg (Wolfgang Welker)
Vortrag 2: Eine Flakstellung des Zweiten Weltkriegs der Verteidigungszone West bei Wahlenau (Uwe Hauth)
Raus aus dem Elfenbeinturm?!
Magie, Kult und Alltag im Hunsrück – Gedanken auf Stein
Digitale Führung(en) auf Youtube
Felsbilder und Schalensteine bilden in Südwestdeutschland verkannte und kaum erforschte Quellengattungen. Warum eigentlich? Dieser und weiteren Fragen, auch nach dem ungeheuren Forschungspotential, geht die geplante Dokumentationsreihe anhand ausgewählter Stätten auf den Grund. Hintergrund: Im Zuge der Forschungen rund um das altsteinzeitliche Felsbild von Gondersausen wurden in den vergangenen 16 Jahren weitere „Felsendenkmäler“ im Hunsrück entdeckt, die neue Einblicke in das Leben früherer Epochen gewähren. Veraltete wissenschaftliche Sichtweisen müssen in Deutschland vollkommen neu überdacht werden!
Info: Zu sehen auf Youtube unter Mysterien der Vergangenheit in Kooperation mit Ralf Ruppert (Termine werden bekannt gegeben)
Kooperationspartner Jahresprogramm 2023
- Waldökostation Remstecken (Umweltamt Koblenz)
- Burgpaten der Alten Stromburg
- Stadt Rhens
- Freunde und Förderer der FESTUNG MONT ROYAL e.V.
- Verein für die Geschichte der Stadt Bacharach und die Viertäler e.V.
- Förderverein Burg Treis und Wildburg e.V.
- Ralf Ruppert, Mysterien der Vergangenheit (Youtube-Kanal)
- Ortsgemeinde Wahlenau
Kontakt
ARRATA - Verein für fachübergreifende und angewandte Archäologie e.V.
Geschäftsstelle
Wolfgang Welker M.A.
Schönauer Mühle
Niederbachstr. 101
55430 Oberwesel
eMail: Geschaeftsstelle@arrata.info
Internet: arrata.info
Facebook: ARRATA - Archäologie an Rhein und Mosel
(siehe auch Instagram : archäo_wolf).
Allgemeine Hinweise
Vereinsmitglieder erhalten bei ARRATA-Veranstaltungen eine Kostenermäßigung.
Für alle ARRATA-Touren empfehlen wir festes Schuhwerk, witterungsangepasste Kleidung und ggf. Verpflegung. Für inhaltliche Fehler und Änderungen im Programm kann keine Haftung übernommen werden.
Der Verein ARRATA ist nicht Reiseveranstalter im Sinne des § 651 BGB. Es wird keine Haftung für Unfälle sowie Personen-, Sach- oder sonstige Schäden übernommen, die durch die Teilnahme an den Veranstaltungen des Vereins entstehen. Die Teilnahme erfolgt ausschließlich auf eigene Gefahr!
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Archäologische Funde
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